Synagoge öffnet ab 26. Juni: Jüdische Gemeinde Hanau verschiebt Kulturwochen und Jubiläumsfeier
„Die vergangenen Monate waren eine große Herausforderung für uns“, sagt Oliver Dainow von der Jüdischen Gemeinde Hanau. „Wir haben es geschafft, zwei wichtige Feiertage im jüdischen Kalender zu überbrücken, indem wir Pessach und Schawuot zu den Mitgliedern nach Hause ins Wohnzimmer gebracht haben.“ Seit Beginn der Pandemie finden die Zusammenkünfte und Feiertage online mit Rabbiner Großberg statt. Das ändert sich mit dem letzten Juniwochenende.
In Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland sowie dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen wurde ein Hygiene- und Sicherheitskonzept erarbeitet und umgesetzt. Dieses sieht Einschränkungen wie die begrenzte Anzahl an Teilnehmern für den G'ttesdienst vor. Dainow freut sich aber, dass nach drei Monaten endlich wieder aus der Thora gelesen werden könne. „Mit der Öffnung der Synagoge kehrt ein Stück Normalität in den neuen Alltag zurück“.
Eigentlich hätte es ein festliches Jahr für die Gemeinde werden sollen. Die im Jahr 2005 neugegründete Jüdische Gemeinde wollte ihr 15-jähriges Bestehen feiern und an die Einweihung von Synagoge und Gemeindezentrum erinnern. Auch die Jüdischen Kulturwochen sollten besonders gewürdigt werden. „Nun wird beides 2021 stattfinden“, sagt Dainow, „im unglücklichsten Fall tatsächlich in einem sehr kleinen Rahmen, doch wir haben die Hoffnung, dass wir durch die Verschiebung genug Vorlaufzeit gewinnen können, das Ganze in einer angemesseneren Weise zu veranstalten.“