"Jüdische Lebenswelten" in Hanau - Ausstellung feierlich eröffnet
Und es kam hoher Besuch: Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, eröffnete die Ausstellung im Schlossgartensaal der KRS und rief zum Führen eines interreligiösen Dialogs auf.
„Wir haben eine Partnerschaft mit einer Schule in Tel Aviv und haben dort erst kürzlich lebendige Gemeinsamkeit erlebt. Wir haben die gleiche Demokratie-Wertegemeinschaft und schätzen die Freiheit als das höchste Gut.
Tolle Partner
Deswegen ist uns diese Ausstellung hier so wichtig“, begrüßte Schulleiter Jürgen Scheuermann bei der vom Chor der Karl-Rehbein-Schule gestaltete Feierstunde die große Gästeschar. „Mit der Karl-Rehbein-Schule haben wir einen ganz tollen Partner für unsere Ausstellung gefunden“, sagte Oliver Dainow von der 2005 wieder gegründeten, rund 200 Mitglieder zählenden Jüdischen Gemeinde Hanau.
„Es ist ganz wichtig, mit dieser Ausstellung ein jüngeres Publikum anzusprechen. Denn die Schüler von heute sind die Entscheidungsträger von morgen“, hofft Dainow zukünftig auf „etwas weniger Fremdenhass und Antisemitismus in Deutschland“.
Kein Platz für Antisemitismus
„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Hanau wieder eine jüdische Gemeinde haben“, rief Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seinem Grußwort dazu auf, der „neuerlichen Rückkehr des Ungeist von Rassismus und Antisemitismus mit Bildung zu widerstehen. Alle Menschen, die guten Willens sind, sollten Haltung zeigen. Es gibt keinen Platz für Antisemitismus.“
Schuster erinnerte daran, dass es mittlerweile wieder 100 jüdische Gemeinden in Deutschland mit rund 100 000 Mitgliedern gebe. Damit gehöre Deutschland nach Frankreich und Großbritannien zu den drei größten Ländern mit jüdischer Bevölkerung in Europa.