Ein besonderer Gottesdienst: Stiftskirche Windecken feiert den Israelsonntag
Dafür war als Gastprediger Oliver Dainow von der Jüdischen Gemeinde Hanau angereist. In bewegenden Worten betonte er die Bedeutung der Gabe der Tora für die Entwicklung des Judentums nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Der Israelsonntag liegt nahe beim Trauertag, an dem besonders der Zerstörungen des Tempels und Jerusalems gedacht wird. In früheren Zeiten erlebten Jüdische Menschen oft Anfeindungen von den christlichen Kirchen. Umso schöner, dass heute in vielen Kirchen zur Gemeinschaft mit jüdischen Menschen aufgerufen wird.
Pfarrer Heinz Daume (im Ruhestand) und Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Hanau, zeigte auf, dass Christen heute die Botschaft Jesu im Einklang mit dem Judentum sehen. Jesus war selbst Jude. Und als er in den Evangelien nach dem höchsten Gebot gefragt wird, da zitiert er Worte aus der Tora. Christen sehen sich heute als Geschwister der jüdischen Menschen. Darunter verstehen sie auch den Einsatz gegen jegliche Form von Antisemitismus und Rassismus. Zum ersten Mal predigte in Nidderau mit Oliver Dainow ein Jude.
Die Freude darüber war groß. Aber es gab zur Feier des Tages noch ein weiteres Highlight. Irith Gabriely, bekannt als Queen of Klezmer, und der Pianist Peter Prystaniak begeisterten mit Klezmerstücken und israelischen Melodien im Gottesdienst. Auch danach boten sie in einer anschließenden Matinee Klezmerinterpretationen zu Chagallbildern. Zum stimmungsvollen Verlauf trugen auch Melodien aus dem amerikanischen Swing bei.
Der jährlich stattfindende Israelsonntag wird von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hanau und auch von dem Arbeitskreis Jüdisches Leben in Nidderau unterstützt.
(Quelle: Hanauer Anzeiger vom 28.08.2023)